[41] Von Gottes gnädiger Regirung im Creutz
Dem höchsten Gott beliebt / die Seinen zu probiren
mit schweigen und Verzug / ja auch mit Zornes Blick /
mit vieler Angst und Plag / mit schwerem Vngelück;
viel tausend Bitterkeit auf Erden sie offt spüren.
Doch pflegt der weise Herr / so wunderlich zu führen
der Seinen Lebens-Lauf / durch seiner Gnad geschick /
daß ihnen aller Welt Verfolgung / List und Tück /
zur höchsten Ehr' und Heil / muß unverhofft offt rühren.
Gott probt des Glaubens Gold / im Tiegel unsrem Leib:
und weiß des Creutzes Feur doch also zu regiren /
daß beedes unverseert / das Gold und Tiegel / bleib.
wann auf das äusserst auch die Sachen sich verlieren:
kan Glaub und Demut doch / wie jenes arme Weib /
uns über Gottes Herz selbst machen triumfiren.