[212] Die Dienst-anbietende Tugend

Ich will wol / wann du es verlangest / zu dir kommen:
doch zieht ein ganzes Heer der Trübsal mit mir ein.
Ich und das Vngelück / schier unzertrennlich seyn.
Es hat ihm grosse Streich' auf mich schon vorgenommen.
Feurstrahlen / Wetterkeil' / es regnet auf die Frommen.
Es hageln auf mich zu / die Hass-und Donnerstein.
man siht / vor Neidgewülk / kaum meinen Ehren-Schein.
Ich bin offt manche Stund im Thränen-See geschwommen.
Traust du die Stürme dir herzstandhafft auszustehn:
so soll mein' Herrlichkeit mit Pracht bey dir eingehn.
Ja ich versprich dir auch / dich nimmermehr zu lassen.
Drum / liebe Freundin / wollst ein Helden-Herz nur fassen.
Ich krieg und sieg' / und gib / vor treue Dienst zu lohn /
hier Ruhms-Vnsterblichkeit / dort eine schöne Kron.

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TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. Zugabe von L. Sonneten. Die Dienst-anbietende Tugend. Die Dienst-anbietende Tugend. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E8F9-8