[52] Uber Gottes wunder-Beherrlichung in der Schwachheit
Mit Thränen-vollem Aug / sag' Ich: Ich glaub! zwar schwach.
Ach hilff mir starker Gott! dein' Ehr wird mehr erscheinen /
wann du mit deiner Krafft beherrlichest die kleinen.
Durch schwache / wunder thun / ist eine Gottes Sach.
Den hellen blitzen folgt / ein starker Donner / nach:
von sanfften Lüfftlein kan man kein gewalt vermeinen.
Dich einig rühmend / muß man Menschen Krafft verneinen /
bekennen auch daß fließ vom ursprung dieser Bach.
Ach Höchster! deine Krafft wird ja so klar sich zeigen
in meiner nichtigkeit / wie ein schön Angesicht
eim klaren brunnen weist sein Ros-und Lilgen-Liecht.
Es ist ja nicht die quell / der solche schönheit eigen!
sie würcket nichts / als daß sie rein und stille bleibt.
Also mein Glaub / wann Gott sein werk in solchem treibt.