[89] Trost in Unglück

Nicht verzage / meine Seele! lässt es sich schon seltsam an.
Ist doch seltsamkeit der Sam / wo die wunder all' herspriessen!
hebstu Herz und Händ zu Gott / trittstu Noht und Todt mit Füssen.
Wann das Schifflein wol bewellet / mundert Christus sich alsdann.
Wie schon Peter pflag zu sinken / er des Herren Hand gewann.
Bis der Goldsand rein allein / muß das trübe sich verfliessen.
Wie der Victriolen Geist / lieblich säurt die geile süssen:
so den bästen Freudenschmack Noht-Erlösung geben kan.
Wann der Durst am häfftigsten / ist das Wasser noch so gut.
Wann wir nach der Hülffe lechzen / und sie uns was ferne deucht /
wird sie / über alles Hoffen / endlich eh und leicht erreicht.
So giest Gott ein Trostes-Wasser / auf den Creutz-erhitzten muht.
Gott Durst-geistert eh die gier / dann gibt er ihr satte Weide /
mehrt den Durst im überfluß / das verlangen in der Freude.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. [Erstes Hundert]. Trost in Unglück. Trost in Unglück. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E9FB-B