Dem Banus

Geboren, um ein Schwert zu sein,
Des Heldenmutes Bild,
Verschmähtest du den eiteln Schein
Und machtest dich zum Schild.
Der Erste, in der Zeit, dem Wert,
Als rettend ihr erschient,
Hast Zweiter du zu sein begehrt,
Hast demutvoll gedient.
Nun ist der Sieg dein strahlend Los,
Wir traun dir jeden zu,
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Doch jeder, wär er noch so groß,
Ist minder weit als du.
Erst wenn des Krieges Werk getan,
Und Ruhe scheinbar lacht,
Dann fängt dein hohes Wirken an,
Dann kämpfst du deine Schlacht.
Kein Schwert, das trennt, ein Band, das knüpft,
Bist du dem Vaterland,
Die Fäden, die der Zeit entschlüpft,
Schlingt neu uns deine Hand.
Dem Stamme treu, der dich gebar,
Doch auch der Wurzel Mark,
Machst du der Pfeile Sinnspruch wahr,
Die nur verbunden stark.
Wozu kein Fürst, kein Heer genügt,
Dem Zutraun wird es leicht,
Wer fügt sich nicht, wenn der sich fügt,
Dem keiner sich vergleicht.
Darum gebiete deinem Mut,
Dein harrt die höhre Pflicht,
Ist jeder Herr von seinem Blut,
Du nur, du bist es nicht.
Und sieh in unsres Dankes Lohn
Zugleich der Warnung Bild:
Das Heldenschwert, du hast es schon,
Nimm noch dazu den Schild.

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TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Gedichte. Gedichte. Dem Banus. Dem Banus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-F56B-0