Liszt

Du gleichst dem Engel mit dem Flammenschwerte,
Der aufgestellt vor unsrer Unschuld Garten;
Ein strenger Spruch, gerecht in seiner Härte,
Straft durch sich selber jegliches Entarten.
Doch weigerst du die Pforten jener Räume,
Wo Unschuld mit sich selber ging zufrieden,
So zeigst du uns, ein Traumbild wacher Träume,
Das Bild des Glücks, das nicht mehr weilt hienieden.
Eintauchend in die Welt der Leidenschaften,
Des Kampfs, des Streits, der wildverworrnen Grenzen,
Läßt du aus Augen, die an Eden haften,
Den Widerschein des dort Gesehnen glänzen.
Der Donner wird zum Strahl, der Strahl zum Lichte,
Auf Augenblicke schwinden Nebeldünste,
Die Luft der Heimat weht durch die Gesichte –
Eintracht in Zwietracht ist das Reich der Künste.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Gedichte. Gedichte. Liszt. Liszt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-F8D0-1