[1102] Zweiter Aufzug
Saal im königlichen Schlosse. Im Hintergrunde führt eine große, zu Anfang geschlossene Pforte nach den äußern Galerien. Rechts, im Vorgrunde, ein erhöhter Lehnsessel, im Halbkreise herum mehrere Stühle. Seitentüren. Zunächst der Türe rechts ein bedeckter Tisch.
Die Königin sitzt, von den Räten umgeben, Bancbanus, Schriften in der Hand, steht und trägt vor.
BANCBANUS.
Obgleich die Kinder zweiter Ehe nun
Dagegen Einspruch tun, so sagt ein Blatt,
Vollzogen vom Testator eigenhändig,
Ein rechtsbeständig, kräftig Kodizill –
Wo steckt es nur?
Seinen Nachbar anblickend.
Ihr, Schwager? Seid so freundlich
Und haltet mir die Schriften, daß ich suche.
Er gibt Graf Petern einen Teil seiner Schriften und sucht in den übrigen.
Herzog Otto tritt zur Tür linker Hand ein.
OTTO.
Noch nicht geendigt?
KÖNIGIN.
Eben.
Zu den Räten.
Gut für heute.
Die Sitzung, edle Herrn, ist aufgehoben.
Die Räte stehen auf, die Königin tritt zu ihrem Bruder.
BANCBANUS
noch immer suchend.
Mein Schreiber hats verschoben. Daß dich doch!
KÖNIGIN.
Wie er mich langweilt nur, der alte Tor!
Glück auf, ihr Herrn! wir sehen uns demnächst!
Sie entläßt mit einer Kopfneigung die Räte; diese gehen.
KÖNIGIN
zu Otto.
Ich merke festlich Treiben hier im Schloß,
Was schafft man?
BANCBANUS.
Seht! da hab ichs doch gefunden.
Kraft dieses Dokuments – Wo sind die Räte?
KÖNIGIN.
Sie gingen, so geduldig nicht als ich,
Im Schloßhof wohl nach eurer Schrift zu suchen!
Otto lacht laut auf.
[1103]BANCBANUS
die Schrift emporhaltend.
Hier ist die Schrift! – Nu, nu, im nächsten Rat
Erwägt man –
KÖNIGIN.
Sprach ich denn nicht schon: gewährt?
BANCBANUS.
Gewährt! gewährt! Lag diese Schrift nicht vor,
So war nichts zu gewähren!
Er steckt die Schrift wieder unter die Papiere.
Liege du!
Zu seiner Zeit kommt noch das Wort an dich.
KÖNIGIN.
Was also sind die Festlichkeiten, die –?
OTTO.
Kommst du mit mir, so sollst du selber sehn!
KÖNIGIN
gibt ihm den Arm.
BANCBANUS.
Vorerst nur eines noch!
KÖNIGIN.
Das nenn ich lästig!
BANCBANUS.
Der Fall ist lästig ja, und dringend auch.
Landfahrer haben, höchst verdächtig Volk,
Bei Bihar sich gezeigt. Es wird nun nötig,
Zweihundert –
OTTO.
Säcke!
BANCBANUS.
Wie? – Es wird nun nötig,
Zweihundert –
OTTO.
Säcke!
BANCBANUS.
Reiter, gnädger Herr,
Dahin zu senden. Wenn eur Gnaden Bruder,
Der Herzog, nun nach Tätigkeit verlangt,
So könnte man der Reiter Führung ihm –
OTTO.
Sehr gnädig, in der Tat!
KÖNIGIN.
Das ist zuviel!
Ihr schmeichelt, wie das Tierchen in der Fabel!
Mein Bruder soll zweihundert Reiter führen?
Schickt euren Schwager – euren – was weiß ich?!
BANCBANUS.
Wie ihr befehlt!
KÖNIGIN.
Und schweigt für jetzt, ich bitte!
Wem also gelten jene Festlichkeiten,
Die man bereitet, seh ich, rings im Schloß?
OTTO.
Ich wollte früher schon dir alles melden,
Doch diese Herrn –
Zu Bancbanus.
[1104] Beliebts euch, Platz zu nehmen?
Wie, oder dünkt euch ein Spaziergang besser
In freier Luft? Wir haben schönes Wetter.
BANCBANUS.
Ich bleibe noch, ich bin noch nicht zu Ende.
KÖNIGIN.
Wie also? sprich!
OTTO.
Du weißt, wir feiern heute
Das Wiegenfest des Kleinen, deines Sohns.
Die Herren sind, die Fraun bei ihm versammelt
Und binden ihn mit kleinen Gaben an.
Da hab ich denn gewagt, in deinen Zimmern
Dem Feste zu bereiten noch ein Fest.
Die Meinung war, dich erst zu überraschen,
Doch liebst du, weiß ich, Überraschung nicht.
Drum sieh, ach, und verzeih!
Er hat die Seitentüre rechts geöffnet, die Königin sieht hinein.
KÖNIGIN.
Du guter Bruder!
OTTO.
Nun hier noch.
Er klatscht in die Hände, die Seitentüre links öffnet sich. Der kleine Bela läuft herein, mit kindischen Gaben schimmernd behangen. Hinter ihm Herren und Damen, darunter Erny.
BELA.
Mutter! Mutter!
KÖNIGIN
zu ihm niedergekauert und ihn küssend.
O, mein Kind!
Ihrem Bruder die Hand drückend.
Was soll ich sagen?
Zum Kinde.
Und so reich beschenkt!
Habt Dank, ihr Herrn! Ihr edlen Frauen, Dank!
Für alles, was ihr unserm Sohne gönnt.
Wir stünden tiefer noch in Eurer Schuld,
Wenn unser Bruder, Herzog Otto hier,
Nicht der Vergeltung Pflicht auf sich genommen.
Nehmt teil denn an dem Feste, an den Freuden,
Die er für uns, die er für euch ersann.
Es ist zwar noch am Tag, allein wir wollen
Mit Lust den freudgen Abend führen ein.
– Graf Iwan, Dank! – Ei, Gräfin Erny, gönnt ihr
Uns auch einmal die schöne Gegenwart?
[1105] Wir rauben stündlich euren Gatten euch,
Und nicht zu seiner Freude, fürcht ich fast;
Er findet uns zu schülerhaft, zu leicht.
Zu Otto halblaut.
Du arger Schalk! Das Fest galt also mir?
Ich denk du gabst dirs selbst und deinen Wünschen!
OTTO.
Ihr zürnt doch nicht?
KÖNIGIN.
Was Scherz ist, tadl ich nicht!
Nun auf! Ein jedes wähle den Gefährten,
Dem es bei Tanz und Tisch die Rechte gönnt. –
Nicht so! – Nein, das Verbundne laßt uns trennen!
Des Gatten, des Geliebten Recht erlischt
Beim frohen Fest, das Fremdes soll verbinden.
Ich selbst, da es der Königin nicht ziemt,
Im Scherz auch einen Mann als Freund zu grüßen,
Zu Erny.
Erwähle, Gräfin, euch mir zum Gefährten,
Wenn nicht vielmehr zum Manne mich für euch.
Gebt mir die Hand! die Rechte!
Ernys Hand in ihre beiden fassend.
Glaubt, ich lieb euch!
Mein schönes Kind, ich lieb euch, weiß es Gott!
Wir tanzen nicht, wir wandeln durch die Gäste,
Und wenn der Hausfrau rings besorgte Pflicht
Mich von euch ruft, so soll mein teurer Bruder
Vertreten meine Statt. Dann tanzt ihr wohl
Ein Schrittchen, oder zwei. Seid ihrs zufrieden?
Mein frommes Kind, ich lieb euch wahrlich sehr!
Nun fort!
Die Gäste, die sich paarweise in Ordnung gestellt haben, setzen sich in Bewegung.
KÖNIGIN
zu Bancbanus, der noch immer im Vorgrunde rechts steht.
Was aber machen wir mit euch?
Während des Vorigen ist die Türe der Galerie geöffnet worden. Diese ist mit Leuten aller Art angefüllt, die zum Teil Bittschriften halten.
Wer sind die Leute da?
BANCBANUS.
Eur hoher Gatte
Empfing um diese Stunde die Suppliken,
Bittschriften aller Art.
[1106]KÖNIGIN.
Tuts denn statt mir!
Ihr liebt die Feste nicht. Weiß Gott, ich fürchte,
Ihr tadelt mir den Tanz, das Mahl, die Gäste.
Bleibt hier, und hört, was jene dort begehren.
Hier ist ein Tisch, Papier und Feder hier.
Für eines jeden Unterhaltung sorg ich.
Eur Weibchen soll indes euch nicht vermissen,
So viel traut mir nur zu! – Beliebts, ihr Herrn?
Sie geht mit Erny an der Reihe der Gäste vorüber in die Seitentüre rechts ab, die Gäste folgen.
BANCBANUS
zu einigen Dienern, die zurückgeblieben sind.
Rückt mir den Tisch ein wenig seitwärts! So!
Du läßt die Leute vor! Du übernimmst
Die Schriften, die sie reichen, legst sie hierher!
Die Feder ist wohl stumpf?
Hält sie vors Auge.
Nu, nu, sie geht!
Nur Ordnung, sag ich euch!
Zum ersten Supplikanten.
Was also willst du?
Er entfaltet die Bittschrift.
Jan Farkas. Ei! Mit deiner alten Bitte?
Hat dich der König nicht schon abgewiesen?
Nun glaubst du wohl, weil er vom Lande fern?
Der König ist noch da. Hier, siehst du, steht er,
Und drinnen –
Auf das Zimmer der Königin zeigend, vor sich hin.
Nu, weiß Gott, drin hüpft und tanzt er.
Laut.
Nichts da! Geh fort! Laß Bessern deine Stelle!
Ein Zweiter tritt vor.
Die Erbschaftssache! Nu, wir wollen sehn.
Im heutgen Rat kams noch nicht zur Entscheidung,
Im nächsten wirds geschehn. Glück auf, mein Freund!
Hofleute gehen vorüber in die Zimmer der Königin. Sie zeigen mit dem Finger auf Bancbanus und flüstern sich in die Ohren.
BANCBANUS
zu einem dritten.
Entschädgung, weil der Prinz auf letzter Jagd
[1107] Die Saat verwüstet. Er? Der Prinz allein?
Die ganze Saat? Wohl nur des Prinzen Jäger?
Weshalb denn schreibst du: Er? Wo bleibt die Achtung,
Verwünschtes Volk, für eurer Fürstin Bruder?
Man wird den Schaden schätzen und vergüten.
Ich bin ermüdet, bringt mir einen Stuhl!
Ein Stuhl wird gebracht. Er setzt sich.
Ein Edelmann vom Gefolge des Prinzen, eine Dame führend, aus dem Seitenzimmer links: ein Kämmerer öffnet.
EDELMANN
zur Dame.
Ihr müßt zum Fest, die Königin nimmts übel.
Seis auch, daß ihr nicht wohl, so tanzt denn nicht,
Doch kommen müßt ihr; es geht glänzend her.
Was ist denn hier? Gehört das mit zum Fest?
Der Kämmerer spricht leise zu ihm, wobei er lachend auf Bancbanus weist.
BANCBANUS
zu andern Bittwerbern.
Was kniet ihr? Auf! Der König duldets nicht,
Und ich soll knieen sehn vor meinesgleichen?
Ich bin ein Untertan wie andre. Auf!
EDELMANN
lachend.
Nu, das ist lustig! Laßt uns denn hinein!
Zu Bancbanus im Vorbeigehn.
Seid ihr der Pförtner, Herr, des heutgen Fests?
Was zahlt man Eintritt?
BANCBANUS.
Klugheit nicht!
Ihr bliebt sonst haußen wohl!
Edelmann und Dame ab.
BANCBANUS.
Verwünschtes Volk!
Die Bittschrift in der Hand.
Ich sehe wohl, warum ihr erst gekniet.
Die Bitt ist unstatthaft. Seht doch! Zehn Goldstück
Für jede Lieferung! Nicht acht, nicht fünf!
EIN DIENER
reißt die Seitentüre rechts auf und schreit.
He, Wasser und Zitronen!
ZWEITER DIENER
zur entgegengesetzten Seite hereinkommend, schreit ebenso.
Hier!
[1108]BANCBANUS.
ERSTER DIENER.
Hier sitzt er. Blitz! Derweile
Setzt Herzog Otto seinem Weibchen zu.
Laß ihn uns schrauben! – Edler Herr, befehlt ihr
Ein wenig Wasser zu höchstnötger Kühlung?
BANCBANUS.
Ja, ja, mein Sohn, gib her!
Er nimmt das Glas.
Die beiden Diener platzen in Lachen aus und laufen davon.
BANCBANUS.
Was soll denn das?
Die Grafen Simon und Peter stürzen erhitzt aus den Zimmern der Königin.
PETER.
Es ist zu viel!
SIMON.
Bancbanus, du noch hier?
BANCBANUS.
Wo anders sonst?
SIMON.
Fühlst du denn nicht? – O, sag ihms,
Sag ihms, ich bitte dich! Mich würgt der Zorn.
PETER.
Fühlt ihr denn nicht, daß ihr der Spott des Hofes?
BANCBANUS.
Der Spott? Warum?
PETER.
Daß draußen vor der Tür –
BANCBANUS.
Ich übe was mein Amt! – Ei, spottet nur!
Nach rückwärts gekehrt.
Die Fordrung ist zu hoch, mein guter Freund!
Acht Taler sind genug. Das, Schreiber, schreibe!
SIMON.
Bancban, auf Tod und Leben, höre mich!
Heiß diese Leute gehn!
Auf die Bittwerber zeigend.
BANCBANUS.
Du scherzest wohl?
SIMON.
Nun denn, auf die Gefahr, daß sie uns alle hören!
Halblaut.
Indes du hier den Pförtner spielst des Festes –
So nannten sie dich drin und lachten! lachten! –
Umschwärmt der Prinz dein Weib.
BANCBANUS.
Ich kanns nicht ändern!
Kann ihn nicht ändern, wollt ichs noch so gern.
PETER.
Er tanzt mit ihr.
BANCBANUS.
Zum Tanz ward sie geladen.
PETER.
Drückt ihr die Hand.
[1109]BANCBANUS.
Er kriegt den Druck nicht wieder,
Dafür bin ich dir gut.
SIMON.
Bist du so zahm?
Hab Mitleid mindestens mit deinem Weibe.
Sie fühlt die Schmach, der Scheelsucht Spötterblicke,
Kaum hält des Hofes Brauch sie noch beim Feste;
Doch Unwill glüht in ihrem Angesicht.
BANCBANUS.
Doch Unwill glüht in ihrem Angesicht!
Das sagst du selbst, und willst: ich soll sie hüten?
Tanz zu! tanz, Erny, zu! Du wahrst dein selbst!
Er kehrt zu den Bittschriften zurück.
SIMON.
Nun denn, so dulde, was du dulden willst.
Ich kehre heim.
PETER.
Und ich zum Tanz zurück.
Und wagt ers, seiner Frechheit Raum zu geben
Durch leiseste Berührung nur der Hand,
So straf ich auf der Tat sein ruchlos Werben
Und Blut soll ihres Tanzes Estrich färben.
Die Hand am Säbel, durch die Seitentüre rechts ab.
Graf Simon geht auf der entgegengesetzten Seite.
Herzog Otto aus der Seitentüre links mit einem Begleiter.
OTTO
im Auftreten zu Graf Simon.
Ist Gräfin Erny hier?
SIMON.
Seht selbst! und seht euch vor.
Ab.
OTTO.
Unhöflich Tier! Wo aber ist sie hin?
Ihr Gatte hier? Mit eins war sie verschwunden.
Zu seinem Begleiter.
Sagt ich dir nicht, du sollst auf jeden Schritt –?
Komm! und vollführe, was ich sonst gebot.
Im Vorübergehen.
Bancban, ist Eure Gattin schon nach Hause?
BANCBANUS.
Ich weiß es nicht.
OTTO.
Nu, nu, es soll sich weisen.
In den Tanzsaal ab.
BANCBANUS.
Hier ist es allzulaut. Kommt, folget mir,
Im Vorsaal draußen, auf den innern Gängen
Macht leichter das und ruhiger sich ab.
[1110] Die Königin verzeiht wohl solchen Wechsel.
Er faßt die auf dem Tische liegenden Papiere zusammen. Erny, erhitzt und schwer atmend, kommt,
sich unter den Supplikanten wegdrängend, durch die Mittelpforte.
ERNY.
Hier, endlich hier! Nun, Gott sei tausend Dank!
BANCBANUS.
Je, Kind, was kommt dir an? Vom Tanz erhitzt.
Du gingst wohl durch den Schloßhof? Herr und Gott,
Es kann dein Tod sein, schneidend weht die Luft.
Du böses Kind, was machst du mir für Sorge!
ERNY.
Nun ist es gut! Weil nur bei dir! O, gut!
Sie setzt sich in den Stuhl.
BANCBANUS.
Zu luftig ist es hier. Zurück zum Tanz!
Ein Reihen oder zwei erwärmt dich wieder.
ERNY
aufspringend.
Zum Tanz? Ich weiche nicht von deiner Seite!
So drück ich mich in deine Nähe, so.
Trotz sei geboten, wer von hier mich trennt!
BANCBANUS.
Und dennoch muß es sein! Sieh hier, Geschäfte!
ERNY.
Ich geh mit dir, ich falte dir die Blätter,
Ich streue Sand, wie ich wohl oft getan;
Doch nicht in jenen Saal mehr. Nein! fürwahr!
BANCBANUS.
Was war denn?
ERNY.
Nichts. Doch geh ich nicht von dir.
BANCBANUS.
Bancbanus Weib steht gut in seiner Nähe,
Des Reichsverwesers Frau gehört zum Fest.
ERNY.
Gib sie zurück denn, dieses Amtes Bürde,
Sei Ernys Gatte bloß, mit ihr beglückt.
BANCBANUS.
Was fällt dir ein? Weil du nicht gern beim Fest,
Soll ich von Hof, Unfrieden herrschen lassen,
Verwirrung rings im Land? Ich habs versprochen,
Dem König angelobt bei seinem Scheiden,
Den Frieden zu bewahren hier, die Ruh,
Und werd es halten, trifft was immer zu.
Dem Dienste folg ich, folg dem Feste du!
Die Stiege herauf tönt Geräusch von Stimmen und Schwertergeklirr.
Was ist? Horch! – Schwerterklang!
Zu einem Diener, der hereinstürzt.
Mein Freund, was gibts?
[1111]DIENER.
Herr, eures Bruders Diener, und des Prinzen,
Sie stritten, sie sind handgemein, man ficht.
BANCBANUS.
Die Diener meines Bruders? Wer gab Anlaß?
DIENER.
Des Prinzen Leute reizten sie durch Spott.
BANCBANUS.
Gleichviel! Wo ist mein Schwert?
ERNY.
Ich will mit euch,
Ihr wagt euch sonst!
BANCBANUS.
Bist du nicht klug? Bleib hier.
Ein Kämmerer kommt aus dem Zimmer der Königin.
KÄMMERER
zu Erny.
Die Königin verlangt nach euer Gnaden.
BANCBANUS.
Hörst du? Geh hin! Ich schlicht indes die Fehde.
Zu den Supplikanten.
Ihr harret auf der Treppe, bis die Ruh,
Neu hergestellt, uns Muße gibt zur Rede.
Er geht, die übrigen folgen.
ERNY.
Er geht. – Wo ist der Kämmrer, der mich rief
Zur Königin? – Gleichviel! Ich will nur hin!
Was kann der Prinz auch tun? Ich war wohl töricht!
Zurück zum Fest und ihm ins Aug geblickt!
Du aber Gott, du gib mir Mut und Kraft,
Der Unbill zu begegnen mit Verachtung!
Gib, daß kein Wort, kein Wink, kein Laut
Bestätge was er meint und was er hofft! –
Doch erst das Haar geordnet und die Kleider,
Verraten möchten sie mein kindisch Zagen,
Des wär er froh, allein da harre du!
Im Vorgrunde stehend und die Locken an den Fingern aufwickelnd.
Sie glauben, weil ich selten sprech und wenig,
Ich könne mich nicht wahren, nicht verteidgen.
Mein Vater sprach wohl oft: sie hats im Nacken!
Ich hab es auch. Ihr sollt noch wahrlich sehn!
Sie betrachtet noch ihre Schuhe.
Nun ist es gut. Der Schuh sitzt fein genug!
Nun ist es gut! nun will ich nur hinein!
Otto, der während der letzten Worte durch die Seitentüre rechts leise eingetreten ist, nähert sich jetzt von hinten, ihre beiden Arme mit dem Äußersten der Finger berührend.
[1112]OTTO.
Verstärkt ihr noch die Macht so vieler Reize?
O, schmückt euch nicht! wir sind schon wund genug!
ERNY
links nach dem Vordergrunde zurückweichend.
O Gott! Er selbst!
OTTO.
Ich bins, und hoch beglückt,
Daß die Gelegenheit, so oft gesucht,
Und nie gefunden, günstig dar sich beut.
ERNY.
So glaubt ihr? – Laßt mich! Ich will fort!
OTTO.
O, bleibt!
ERNY.
Der Königin Befehl –
OTTO
vorkommend.
Er ist erdichtet,
Von mir erdichtet. So wie jener Streit,
Der Euren Gatten in dem Schloßhof hält,
Auf mein Geheiß sich, auf mein Wort entspann.
Ich wollt euch sprechen, und ich tus, beim Himmel!
Es komme was da will! Der Ort ist günstig:
Das Fest hat aus der Nähe sich gezogen,
In fernen Zimmern dampft das frohe Mahl.
Wir sind allein, und doch, die Türen offen,
Auf die offene Pforte des Hintergrundes zeigend.
Der kleinste Ruf führt Zofen her und Diener,
Ihr seid so sicher gegen jede Kühnheit,
Als nur am eignen Herd.
ERNY.
Und dennoch fort!
OTTO.
Auch das! Hier ist mein Arm! Kommt mit zum Fest!
Doch glaubt ihr, mir dadurch euch zu entziehn,
So irrt ihr, Gräfin, sehr. Ihr kennt mich nicht.
Doch wer mich kennt, der weiß, in Hofes Mitte,
Am offnen Markt, heiß ich euch Rede stehn,
Und leg euch vor dieselben Fragen, die –
Nichts mehr als dies – ich hier euch stellen wollte.
Doch ists euch nicht genehm, gut, wir verschiebens!
ERNY.
O Übermaß des sträflichsten Erkühnens!
OTTO.
Ihr seid was eitel, merk ich, gute Gräfin.
Ihr glaubt mich wohl verliebt? Mag sein! Vielleicht!
Vielleicht auch nicht! Ich bin nicht so erregbar.
Ein Menschenkenner bin ich, Menschenforscher,
Zumal auf Fraun geht meine Wißbegier.
[1113] Die tausend Formen zu erspähn, die Krümmen,
In denen sich das eins und eine birgt,
Das eine: Heuchelei. Pfui, feige Schwäche!
Bin ich nicht gut, so wollt ichs auch nicht scheinen!
Ihr aber scheinet Tauben, fromme Tauben,
Und seids in einem nur, in ewger Glut.
ERNY.
Das anzuhören ziemt mir nicht.
OTTO
aus dem Wege weichend.
O, ja!
Die eine läßt sich trauen einem Greise,
Mit grauem Bart und Haar, ein schlottrig Scheusal,
Voll Launen, abgeschmackt, zum Tollhaus reif;
Doch ehrt und liebt sie ihn.
ERNY.
Sie ehrt und liebt ihn!
OTTO.
Wenn je und dann sie schielt nach hübschen Jungen,
Minutenlang mit ihrem Blick verweilt,
Je, Neugier! Ei, zum Sehn ward uns das Auge!
Wie? Oder auch schon Menschenforscherin,
Auflauernd der Entwicklung des Geschlechts,
Und vom Gefühl gewendet zum Erkennen?
ERNY.
Ich weiß, ihr wollt beleidgen und erniedern;
Was sonst ihr meint, weiß und versteh ich nicht.
OTTO.
Ihr blicktet nie nach andern, ei, ich weiß!
Ihr wart auch jene nicht, wie, oder doch?
Die, als man ihr beim Tanz die Hand –
ERNY.
Ihr lügt!
OTTO.
Verteidigt nicht, bevor man noch beschuldigt!
Die, als man ihr beim Tanz die Hand gedrückt,
Den Druck zurückegab. Ich fühlt es, ja!
ERNY.
So mögen diese Finger denn verdorren,
Und Feuer sie bestrafen, lohe Glut,
Wenn absichtslos sie und dem Willen fremd
Euch andres kündeten, als Haß und Abscheu!
OTTO.
Als Haß und Abscheu. Gut!
Mit starker Stimme.
So gebt zurück denn
Die Haare, die ihr stahlt von meinen Haaren!
Ich war nicht lang an diesen Hof gekommen,
Da sandt ich zum Geschenk sie meiner Schwester,
[1114] In Kleinod sie zu fassen und Geschmeid.
Ihr aber glaubtet euch allein und stahlt
Vom Putztisch euch ein Pröbchen. Wars nicht so?
ERNY.
O Gott! Mein Gott!
OTTO.
Das also wirkte!
O Heuchelei, du abscheuwürdges Laster,
Und doch in euch so schön, wie all das Eure!
Laßt mich euch danken für die schöne Sünde,
O, alle Tugend gleicht ihr nicht an Reiz.
Er kniet.
ERNY.
Mein Prinz! – O, glaubt! – Doch steht vom Boden auf!
Daß jene Locke, kaum in meiner Hand –
Steht auf, ich bitt euch! – daß ich sie verbrannt;
Daß ich – o Gott! mein Gott! – Steht auf! – Man kommt!
Soll ich mit Tränen euch im Auge bitten?
Mit dem Fuße auftretend.
Ich will nicht, sag ich euch. Ich duld es nicht!
OTTO.
Ich soll euch hören, und ihr selbst verweigerts?
ERNY.
Ich will euch hören, nur steht auf vom Boden!
OTTO
aufstehend.
Es sei! Doch auf Bedingung. Seht, ihr schuldet
Mir die Geschichte jener Locke; ich
Hab eine Frage noch an euch zu stellen.
Gönnt zu geheimer Unterredung mir
Ein Viertelstündchen, wo und wann ihr wollt.
ERNY.
Geheimes ich und ihr?
OTTO.
Geheim um euretwillen!
Bringt Zof und Diener mit, mir gilt das gleich!
Verwahrt euch, wie ihr wollt, nur laßt mich fragen,
Mir ists um meine Zweifel nur zu tun.
Seht ihr denn übrall Liebe, eitles Volk?
Doch sprechen muß ich euch, muß Antwort haben!
Und wollt ihr anders nicht, so sei es hier.
Noch einmal knieend bitt ich euch darum!
Er beugt das Knie.
ERNY.
Halt ein. Ich will.
OTTO.
Ihr gönnt mir ein Gespräch?
Und wo? und wann?
[1115]ERNY.
O, nirgends, ach, und nie!
OTTO.
Ich seh, es macht euch Müh, davon zu sprechen.
Hier ist Papier und Feder, ich will gehn.
Zwei Zeilen, die ihr schreibt, mit Zeit und Ort,
Genügen mir. Wenn heim die Gäste kehren,
Nah im Getümmel ich mich euch des Aufbruchs,
Und lese, was ihr schriebt, mein Heil, mein Glück.
Bis dahin lebet wohl! O, meine Wünsche!
In die Seitentüre rechts ab.
ERNY.
Weh mir! Was ist geschehn? – Gerechter Gott!
Wenn in den ersten Tagen, da er kam,
Er fromm mir schien und gut – O, pfui, pfui, pfui!
Erbärmliches Gefühl, du bleibst mir fremd!
Und sagen will ichs ihm! – Doch hier, und jetzt
Dem Rasenden, in Mitte seines Hofs?
Und sprech ich nicht, so kehrt er tobend wieder,
Kniet, droht, beschimpft. – Ich will ihm schreiben, ja!
Er hats begehrt, und ich, ich will es tun,
Will schreiben ihm, ihn sprechen ohne Zeugen,
Und hören soll er ein verzweifelnd Herz!
Sie eilt zum Tische.
Und doch, es ist nicht gut, es ist nicht recht!
Woher sonst dieses Zittern, diese Angst? –
Ist niemand hier? Mir kommt ein Schwindel an
Horch! – Stimmen! Menschen – Wo verberg ich mich?
Sie hat das vor ihr liegende Blatt rasch gefaltet in den Busen gesteckt, und steht zitternd, zwischen Tisch und Mauer gedrängt, da.
Bancbanus kommt.
BANCBANUS.
Der Streit ist abgetan. So schnell geschlichtet,
Als er begann. Fast scheint mirs angelegt,
Absichtlich angelegt, die Ruh zu stören.
Auf ein Geräusch wendet er sich um.
Doch wer ist dort? – Ha, Erny, du? Und bleich
Und zitternd? – Kind, was war? Was ist geschehn?
Er will sie anfassen, sie weicht zurück.
Fliehst du vor mir? Ha, du bist krank. Nur Hilfe!
Ist niemand hier?
ERNY.
O, still! Ich bin nicht krank!
[1116]BANCBANUS.
Nicht krank? Und Todesblässe deckt die Wangen,
Aufzuckend fiebert eisig jedes Glied?
Laß uns nach Hause, komm!
Er greift nach ihrer Hand, sie eilt an ihm vorüber, dem Vorgrunde zu.
ERNY.
Ich kanns nicht tragen! Glühend brennt das Blatt,
Das frevle Blatt auf meinem schuldgen Busen.
Sie wirft das Blatt von sich.
Nur fort! Nur fort!
Zu Bancban, der es aufgehoben hat.
Vernicht! Zerreiß! Vertilg es!
Und niemand ahne, niemand, was es birgt!
BANCBANUS
es entfaltend.
Was birgt es denn? Sieh, es ist leer?
ERNY.
Ha, leer?
Der Hölle Züge sind drauf eingegraben!
BANCBANUS.
Mag sein!
Doch lesbar nur für Gott; und für die Brust,
Die es gedacht, obgleich sies nicht geschrieben!
Hier ist dein Blatt! Nimm es zurück!
ERNY.
Ich nicht!
Bancban, auf diesem Blatt wollt ich dem Prinzen schreiben!
BANCBANUS.
Verhüt es Gott!
ERNY.
Und kamst du nicht, ich tats!
BANCBANUS.
Die Königin mag wohl in Sorgen sein
Ob jenes Streits, den Ausgang meld ich ihr.
ERNY.
Und lässest du mich so allein? Bancbanus,
Willst du dein Weib nicht strafen und nicht hüten?
BANCBANUS.
Bestrafen? Hüten? Ei, sag du nur selbst,
Wie fang ichs an? Führ ich dich tobend heim?
Versperre dich ins innerste Gemach
Mit Schloß und Riegel, unter Tor und Gitter,
Verschreib ich Stumme mir aus Mohrenland,
Verschnittne, die mein Weib allsehend hüten.
Und nachts, die Diebslaterne in der Hand,
Schleich ich mich hin, und forsche, obs noch schließt?
Die Ehre einer Frau ist eine ehrne Mauer,
Wer sie durchgräbt, der spaltet Quadern auch.
ERNY.
O, hart, zu hart, Bancban, mein Gatte!
[1117]BANCBANUS.
Ich bin wohl alt genug, und du bist jung,
Ich lebensmüd und ernst, du heiter blühend,
Was gibt ein Recht mir, also dich zu quälen?
Weil dus versprachst? Ei, was verspricht der Mensch!
Weils so die Sitte will? Wer frägt nach Sitte?
Wenn nicht in deiner Brust ein still Behagen,
Das Flüstern einer Stimme lebt, die spricht:
Der Mann ist gut, auf Rechttun steht sein Sinn,
Er liebt, wie keiner mich, und wie zu keinem
Fühl ich zu ihm Vertraun. Wenns so nicht spricht,
Dann Gott mit dir, und mit uns allen, Erny,
Dann schreib dem Prinzen nur!
ERNY.
Mann! Gatte! Vater!
BANCBANUS.
Ich weiß wohl, was sie sagen: Seht den Alten,
Er freit ein junges Weib. Er täuscht, man zwingt sie.
Sag, Erny, selbst, wardst du getäuscht, gezwungen?
Von wem? und wann? Als Nemaret, dein Vater,
Im Tod zusammenfügte unsre Hände,
Der blühnden Tochter und des Jugendfreundes,
Dem Schutz dich anvertrauend eines Gatten,
Wer zögerte, dein rasches Wort zu nehmen?
Wer schob die Heirat auf? Wer bat, beschwor dich,
Dein Alter zu bedenken, und das seine?
Allein du wolltest, und er fügte sich,
Weiß Gott, wie gern. Wenns nun dich reut –
ERNY.
Bancban!
So lag der Prinz vor mir auf seinen Knien,
So werf ich mich vor dich hin, ach, und schwöre.
BANCBANUS.
Was fällt dir ein, zu knien vor mir und schwören?
Dein Wort sei ja und nein! weißt du dich schuldlos,
Tritt hin vor mich und sag: Ich bins! Hörst du?
Ich bins, bin schuldlos! – und sieh mir ins Auge!
Nichts da! Den Blick nicht auf den Boden! Hier,
Auf mich dein Aug! – Ja so, es schwimmt in Tränen?!
Mißhandeln, Kind, mißhandeln wollt ich nicht!
Senk nur die Stirne, leg sie an dies Herz,
Und was du weißt, das flüstre leis ihm zu,
Es wird dich hören, wie es dir verzeiht!
[1118]ERNY.
Verzeihn? O, bittres Wort!
BANCBANUS.
Nu, Kind, wer weiß,
Vielleicht dich bitten selbst, daß du verzeihst,
Was Törichtes ich sprach. Es ist mein Fehler,
Mein alter Fehler: stets der Mund voran!
ERNY
aufgerichtet.
Bancban! Vor allem wisse! Kein Gedanke
Von Unrecht kam in meinen armen Sinn;
Nur daß – o Gott! Mein Gott!
BANCBANUS.
Schämst du dich, Kind?
Das ist dir nütz! Schäm dich an meiner Brust!
So recht, den Kopf im Winkel eingeduckt,
Die Augen zu, recht wie der Vogel Strauß.
Und so laß sprechen uns. – Du guter Gott!
Ich möchte singen, jubeln, jauchzen, schrein,
Daß sie mir blieb, daß ich sie nicht verlor.
Nun also denn: Der Prinz war hier?
ERNY.
Ach ja!
BANCBANUS.
War ungestüm?
ERNY
aufgerichtet.
O, wenn du wüßtest –!
BANCBANUS.
Zurück, in dein Versteck! – Ihm zu entgehn,
Versprachst du ihm ein Briefchen, oder so –
Ich könnte sagen: seis! Warum denn nicht?
Was schadet nur ein Brief? Doch tu ichs nicht:
Die Künste sinds des höllischen Versuchers.
Wer einen Fuß gesetzt, zieht nach den zweiten,
Und alles Bösen Mutter ist Geheimnis.
Drum schreibe nicht.
ERNY.
Gewiß.
BANCBANUS.
Und weich ihm aus!
ERNY.
Ausweichen ihm? Ihm stehn, ihn sehn, vernichten!
BANCBANUS.
Kind, allzuviel geht gleich mit allzuwenig.
Laß ihn uns reizen nicht, er ist wie Flamme.
Und seine Schwester hängt, wie sehr, an ihm.
Nicht ich, es soll mein Weib nicht Unfried stiften.
Ertrag, und übersieh ihn. Kurze Frist,
So send ich dich hinaus auf eins der Schlösser,
Dann bist du seiner quitt. Bis dahin: klug!
[1119] Man kommt. Laß niemand ahnen, was geschah.
Unbill, die man erträgt, war gar nicht da!
Zwei Kämmerer öffnen die Seitentüre rechts.
Die Königin tritt heraus, hinter ihr Herzog Otto und der ganze Hof.
KÖNIGIN.
Hier also meine schöne Tänzerin?
Sehr früh verließt ihr mich.
BANCBANUS.
Sie ist nicht wohl,
Mit eurem Urlaub führ ich sie nach Hause.
KÖNIGIN.
Nach Hause geht nun alles, edler Rat;
Auch eure Frau sonach. Glück auf, ihr Herrn!
Wir danken euch und hoffens zu vergelten.
OTTO
hat sich indes Ernyn genähert, die links im Vorgrunde steht.
Leise.
Nun, Gräfin! meinen Brief?
ERNY
laut.
Geht! ich veracht euch!
Wendet sich zu ihrem Gatten.
OTTO.
Verachten, mich? – Auf Tod und Leben, halt!
Er dringt durch die Gäste und ergreift Ernys Hand.
Warum verachtet ihr mich? Ihr! warum?
KÖNIGIN
indem sie, zwischen beide tretend, sie trennt.
Unsinniger! – Folgt, Gräfin, eurem Gatten!
OTTO.
Nicht laß ich sie!
KÖNIGIN.
Du wirst, denn ich befehl es.
Glück auf den Weg, ihr Herrn! Nur zu. Lebt wohl!
Die Gäste ab.
KÖNIGIN
zurückkommend.
Unsinniger, wie weit geht deine Tollheit?
OTTO.
Und bin ich toll, so wahrt euch vor dem Tollen!
Du hasts gesagt, und so berühr mich nicht!
Hin auf den Boden werf ich meinen Leib,
Er wirft sich zur Erde.
Und mit den Händen greif ich in den Grund.
Nicht hören und nicht reden! Rase, stirb!
Der Vorhang fällt.