389. Der Langobarden Ausgang

In Dänemark herrschte König Snio (Schnee), da brach im Land Hunger und Not aus; der König gab ein Gesetz, welches Gastereien und Trinkgelage verbot; aber das wollte nicht helfen, sondern die Teurung nahm immer zu. Der König ließ seinen Rat versammeln und beschloß, den dritten Teil des Volkes töten zu lassen. Ebbe und Aage, zwei mannliche Helden, saßen zuoberst im Rat; ihre Mutter hieß Gambaruk, wohnte in Jütland und war eine weise Frau. Als sie dieser den Entschluß des Königs meldeten, mißfiel ihr es höchlich, daß soviel unschuldig Volk umkommen sollte: »Ich weiß bessern Rat, der uns frommt; laßt Alte und Junge losen; auf welche unter diesen das Los fällt, die müssen aus Dänemark fahren und ihr Heil zur See versuchen.« Dieser Ratschlag wurde allgemein beliebt und [357] das Los geworfen. Es fiel auf die Jungen, und alsbald wurden die Schiffe ausgerüstet. Ebbe und Aage waren nicht träg dazu und ließen ihre Wimpel wehen; Ebbe führte die Jüten und Aage die Gundinger aus.

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TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Zweiter Band. 389. Der Langobarden Ausgang. 389. Der Langobarden Ausgang. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0320-7