418. Ankunft der Pikten

Da geschah es, daß der Peohten Volk aus Szythienland in Schiffen kam, und langten in Schottland an und fanden da der Schotten Volk. Und sie verlangten Sitz und Erde in ihrem Land zwischen ihnen. Die Schotten antworteten, ihr Land wäre nicht groß genug, daß sie beide Raum darin hätten. »Wir wollen euch aber guten Rat geben, was ihr zu tun habt. Wir wissen nicht fern von hinnen ein ander Eiland, gen Osten hin, das können wir an klaren Tagen von hier aus der Weite sehen. Wollt ihr das besuchen, so werdet ihr da Erde zu wohnen finden; und widersetzt sich jemand, so wollen wir euch Hilfe leisten.« Da fuhren die Peohten nach Britannien und ließen sich in den Nordteilen dieses Eilands nieder. In den Südteilen wohnten die Briten. Da nun die Peohten keine Weiber hatten, baten sie solche von den Schotten. Diese willigten ein und gaben ihnen Weiber unter dem Vertrag, daß sie in streitigen Fällen ihren König mehr aus dem Weibergeschlecht als aus den Männern kiesen möchten. Dies wird noch jetztzutag unter den Peohten so gehalten.


Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. 418. Ankunft der Pikten. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0478-A