189. Die Teufelsmauer

Von der Nordgauer Pfahlhecke, zwischen Ellingen und Pleinfeld, anderthalb Stunden unweit Weißenburg, erzählten die Bauern um Obern- und Otmannsfeld: Der Teufel habe von Gott dem Herrn einen Teil der Erde gefordert und dieser insoweit dreingewilligt: dasjenige Stück Lands, daß er vor Hahnenkrat mit Mauer umschlossen habe, solle ihm zufallen. Der böse Feind habe sich stracks ans Werk gemacht, doch ehe er die letzte Hand angelegt und den Schlußstein aufgesetzt, der Hahn gekrähet. Vor Zorn nun, daß das Geding und seine Hoffnung zunicht geworden, sei er ungestüm über das ganze Werk hergefallen und habe alle Steine übern Haufen geworfen. Noch jetzt spuke es auf dieser Teufelsmauer.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. 189. Die Teufelsmauer. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0528-7