[104] 3.

Alt Heiligland, sieh, welch unheilig Hasten,
Die große Meeresstraß' entlang welch Jagen!
An dir vorbei in hohen Wogen schlagen
Des Lebens tolle Wirbel, die nicht rasten.
Da steuern hin, die liebten und die haßten,
Da segeln die gewonnen, die noch wagen,
Der Thor, der Weise, Hoffnung und Entsagen,
Und des Verbrechens Last mit andern Lasten.
Doch du blickst ernst und streng ins Weltgetriebe
Voll Ruh, fast priesterhaft, und warst beflissen
Dein Rettungsboot und deines Leuchtthurms Flamme;
So übst du still ein Priesteramt der Liebe,
Bringst Hülf' in Nöthen, Licht in Finsternissen,
Ein heilig Land nicht blos dem Friesenstamme.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Grün, Anastasius. 3. [Alt Heiligland, sieh, welch unheilig Hasten]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0BFC-8