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Im Circus dort, ob einer dunklen Zelle
Verfallnem Thor, winkt aus der Quadern Rissen
Ein Blüthenstrauch, gerankt gar fröhlich helle,
Wie einer Schenke Kranz mit lust'gem Grüßen!
Wir treten ein! Nicht müht um seine Gäste
Der Wirth, der hag're, sich in diesen Räumen:
In einer Ecke hält er ruhig Sieste,
Die tausendjähr'gen Träume auszuträumen.
Seht auf den Polstern tausendjähr'ger Laven,
Die einst geprunkt in Purpurs Königsfarbe,
Gekauert das Geripp' des Fechtersklaven,
Verwischt selbst seiner Stirne Siegesnarbe!
Er träumt vielleicht noch fort die dunkle Kunde
Vom Spartakus, der Knechtschaft Ahasvere,
Deß bleich Gespenst noch wandelt seine Runde,
Erneuend stets die alte, blut'ge Mähre!
Er träumt von der Arena Bahn und Stufen,
Vom Siegeskranze, der ihm zugeflogen;
Fast schüttelte des Volkes Beifallrufen
Die Sterne noch dazu vom Himmelsbogen!
Wohl dünkt die bandumwundne Blumenkrone
Ihm ein verschönert Nachbild nur des Strickes,
Den er als Zeichen seiner Knechtschaftsfrohne
Einst trug als grausen Kranzreif des Genickes!
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Ein Wort durchschlängelt dort den Stein der Wände,
»Libertas« heißt's und flammt wie irre Blitze;
Wohl ritzten's ins Gestein des Sklaven Hände
Einst statt des Griffels mit des Kampfdolchs Spitze.
Noch ist die fahle Stirn' dahin gerichtet,
Noch ist das hohle Aug' dahin gewendet,
Wie nach dem Sterne, der sein Dunkel lichtet,
Wie nach der Sonne, deren Glanz ihn blendet.
Wie aus dem Becher Weins, des guten, alten,
Die Sehnen Kraft und Muth die Herzen saugen,
So tränkt' aus jenem Wort, sie wach zu halten,
Mit Licht für lange Nächt' er seine Augen.
Du schöner Strauch vor'm Thor, den fremden Gästen
Log nicht dein Zeiger, der gewinkt zum Weine!
Ja hier ist Wein! Und zwar vom stärksten, besten!
Hier wird geschenkt der Tausendjähr'ge, Reine!
Ihr aber, Franken und Germanen, Britten
Und sonst all' dieser Trümmerwelt Nomaden,
Laßt einzutreten euch nicht lange bitten!
Ein Schlückchen im Vorbeigehn wird nicht schaden.