[58] Der Granatbaum
Fern vom Granatenhaine
Steht ein Granatenbaum,
Er grünt und blüht ganz einsam
Hart an des Meeres Saum.
Und ob ihm aus der Erde
Auch Keim und Nahrung quoll,
Doch neigt er Stamm und Aeste
Zum Meere sehnsuchtsvoll.
Er spiegelt sich so gerne
Im klaren Wellenschein,
All' seine Blüthen und Blätter
Streut er ins Meer hinein.
Ach, was am meisten schade,
Die saft'gen Aepfel von Gold,
Er streut ins Meer sie alle,
Aufs Land nicht einer rollt!
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Dieß Thun nimmt mich nicht Wunder,
Doch wundert eins mich, traun:
Daß man den Nutzenlosen
Nicht längst schon umgehau'n.
Seejungfrauen haben die Blüthen
Froh ihren Locken gesellt,
Und spielen mit gold'nen Aepfeln
Der lichten Oberwelt.