Auf seine Liebste, bey Uberreichung eines Geschenckes
Vor den Braut-Krantz,
Mein Kind, diß schlechte Gold, daß die vermeßne Hand,
Die unverdiente Huld zur Kühnheit angetrieben,
Vor ihre Füsse legt, zeigt mein beständig Lieben
Und keusche Flammen an. Mir ist kein falscher Brand,
Kein' aufgewärmte Tracht der Schmeucheley bekand.
So rein als dieses Gold selbst in der Glutt geblieben,
So fest ist ihre Lieb' in meine Brust geschrieben,
Die Liebe, meiner Ruh gewisses Unter-Pfand.
Sie wundre sich nur nicht, o Sonne meines Lebens,
Daß ich diß Sonnen-Kind ihr überreichen darf,
Der Strahl, den ihre Huld in meine Seele warf,
Erfordert diß von mir: Sonst wär' es nur vergebens
Den Krantz, wo Tugenden und Anmutt völlig strahlen,
Mit Schätzen Jndiens, ja aller Welt, zu zahlen.