49.
An den Erlauchten Unglückseligen

Held/ den rauh unglücklich seyn Unglück überwinden lehret;
Der du rauher Donner Macht
Unerschröckt in Noth verlacht/
Blicke diesen Schauplatz an/ drauf man nichts denn Unglück höret/
Schau hier scheitert Kiel und Mast/ weil sich Sturm auf Stürme mehret/
Der besteinten Scepter Pracht/
Stuhl und Crone bricht und kracht/
Weil der Fall die Eitelkeit mit Blut/ Brand und Folter ehret.
Du senckst den Ancker selbst in bittre Teuffen ein/
Bejammre denn mit mir die unerhörte Pein
Der Seelen/ die in Ach in Leid und Todt verschmachten.
Man rühme wie man wil/ ein Blumen-reiches Feld/
Wer alles überlegt/ wird/ tieff-gesinnter Held/
Für leichter Rosen Lust die ernsten Disteln achten.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 49. An den Erlauchten Unglückseligen. 49. An den Erlauchten Unglückseligen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-17D3-0