Vanitas; Vanitatum; et Omnia Vanitas

Es ist alles gãtz eytel. Eccl. 1. V. 2.


Ich seh' wohin ich seh/ nur Eitelkeit auff Erden/
Was dieser heute bawt/ reist jener morgen ein/
Wo jtzt die Städte stehn so herrlich/ hoch vnd fein/
Da wird in kurtzem gehn ein Hirt mit seinen Herden:
Was jtzt so prächtig blüht/ wird bald zutretten werden:
Der jtzt so pocht vnd trotzt/ läst vbrig Asch vnd Bein/
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Nichts ist/ daß auff der Welt könt vnvergänglich seyn/
Jtzt scheint des Glückes Sonn/ bald donnerts mit beschwerden.
Der Thaten Herrligkeit muß wie ein Traum vergehn:
Solt denn die Wasserblaß/ der leichte Mensch bestehn
Ach! was ist alles diß/ was wir vor köstlich achten!
Alß schlechte Nichtigkeit? als hew/ staub/ asch vnnd wind?
Als eine Wiesenblum/ die man nicht widerfind.
Noch wil/ was ewig ist/ kein einig Mensch betrachten!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Vanitas; Vanitatum; et Omnia Vanitas. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-17DE-9