10.
Der Welt Wolust

Wo lust ist/ da ist angst; wo frewd' ist/ da ist klagen.
Wer schöne rosen sicht/ siht dornen nur darbey
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Kein stand/ kein ortt/ kein mensch ist seines Creutzes frey.
Wer lacht; fühlt wen er lacht im hertzen tausend plagen.
Wer hoch in ehren sitzt/ mus hohe sorgen tragen.
Wer ist der reichthumb acht/ vnd loß von kummer sey?
Wo armutt ist; ist noht. wer kent wie mancherley
Trawrwurmer vns die seel vnd matte sinnen nagen.
Ich red' es offenbahr/ so lang als Phœbus licht
Vom himmell ab bestralt/ mein bleiches angesicht
Ist mir noch nie ein Tag/ der gantz ohn angst bescheret:
O welt du threnen thall? recht seelig wirdt geschätzt;
Der eh er einen fus/ hin auff die erden setzt.
Bald aus der mutter schos ins himmels lusthaus fähret.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 10. Der Welt Wolust. 10. Der Welt Wolust. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-186C-3