37.
Grabschrifft eines Hochberühmbten Mannes

Hier lieg ich/ nicht mehr Ich/ ein abgelebte Leichen
Ruht vnter diesem Stein/ der Geist der Erd' vnd See
Vnd Sternen/ durch gesucht/ Sucht nunmehr in der höh'
Die ewig' Ewigkeit/ die hier nicht zuerreichen.
Die welt hat nichts als dunst/ was lebt muß stracks erbleichen:
Die wissenschaft ist wahn/ die schönheit: leichter Schne'/
Der Adel frembde Pracht. Zeigt etwas das jtzt steh'
Vnd nicht dem rawen grim der zeitten müsse weichen.
Mein gutt/ mein stand ist hin/ kein Freund weiß mehr von mir/
Mein Ruhm hat auch sein grab/ man läst doch alles hier/
Vmb daß jhr Menschen pflegt/ was Ewig, zuverlieren.
Diß was jhr leben nennt' jhr sterblichen/ ist todt
Was jhr für todt anschaw't ist leben sonder noth.
Die welt muß in die grufft/ die grufft zum Himmel führen.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das zweite Buch. 37. Grabschrifft eines Hochberühmbten Mannes. 37. Grabschrifft eines Hochberühmbten Mannes. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-19F4-7