25.
Auff den Tag Bartholomæi. Luc. 22.

Laß Fürsten auff der Welt mit grossen Namen prangen:
Ihr Diamanten Glantz/ ihr eitle Purpur Zir/
Vnd Wollust/ Macht vnd Gut/ ist rauch vnd Dunst für mir/
Der/ wenn ein Wind entsteht/ ist vnversehns vergangen
Wer das besternte Schloß/ wer Kronen wil erlangen/
Die keine Zeit abnimt; wer frölich für vnd für
Wil herrschen; muß den Weg durch die gedrange Thür/
Die Demuth auffschleust/ gehn/ doch wer nur an wil fangen:
Vnd nicht die Reiß außdaurt/ thut was er thut vergebens;
Du must den rauen Pfadt/ du must Gefahr deß Lebens.
Vnd was mehr schrecklich scheint/ ertragen mit Gedult
[237]
Wer Christi Bluttschweiß schaut/ schaut endlich Christi Siegen
Wer treu biß in den Tod singt nach dem sauren Kriegen
Von Freude/ Ruh vnd Lust/ frey von Tod Hell vnd Schuld.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das Vierdte Buch. 25. Auff den Tag Bartholomæi. 25. Auff den Tag Bartholomæi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1A19-D