42.
Auf eines Adelichen Frauenzimmers Absterben

Ich/ die zu Weh und Angst in diese Welt gebohren/
Hab/ indem sich das Land nach Krieg in Ruh gesetzt/
Indem die Nachbarschafft/ Schwerdt/ Spiß und Säbel wetzt/
Mir Gottes Schooß zum Schloß der wahren Ruh erkohren.
Hier schläfft mein keuscher Leib der nichts allhier verlohren/
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Weil sich die Seel in Lust der Ewigkeit ergötzt.
Kind/ Ehgemahl und was die Welt verlassen schätzt/
Folgt mir/ und wüntscht den Sitz den Gott uns selbst verschworen.
Der du fürüber gehst/ betraure nicht mein Sterben/
Weil ich durch Sterben nur die Freude kont erwerben/
Die hier kein Hertz empfind und nur der Himmel kennt.
Traur über dich der du must auf der Erden kämpffen/
Wo wir mit Fall und Blut den Brand der Länder dämpffen;
Denck auch daß deine Zeit/ weil du hier stehst/ hinrennt.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 42. Auf eines Adelichen Frauenzimmers Absterben. 42. Auf eines Adelichen Frauenzimmers Absterben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1A75-C