Der Welt Wollust ist ni ier ohne Schmertzen

Kein Frewd ist ohne Schmertz/ Kein Wollust ohne Klagen/
Kein Stand/ kein Ort/ kein Mensch/ ist seines Creutzes frey/
Wo schöne Rosen blühn/ stehn scharffe Dorn darbey.
Wer aussen lacht/ hat offt im Hertzen tausend Plagen/
Wer hoch in Ehren sitzt/ muß hohe Sorgen tragen/
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Wer ist der Reichthumb acht/ vnd loß von Kummer sey?
Wer auch kein Kummer hat/ fühlt doch/ wie mancherley
Trawr Würmlin seine Seel vnnd matte Sinn durchnagen.
Ich sag es offenbahr/ so lang der Sonnen-Liecht
Vom Hi iel hat bestralt/ mein bleiches Angesicht/
Ist mir noch nie ein Tag/ der gantz ohn Angst/ bescheret!
O Welt du Thränen Thal! recht Seelig wird geschätzt/
Der/ eh Er einen Fuß hin auff die Erden setzt/
Bald auß der Mutter Schoß ins Himmels Lusthauß fähret!

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. [Lissaer Sonnette]. Der Welt Wollust ist nimer ohne Schmertzen. Der Welt Wollust ist nimer ohne Schmertzen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1A99-B