47.
An die vmbstehenden Freunde

Ihr libsten/ die jhr mich das wohn-haus grimmer noht/
Den abgezehrten leib/ vndt die verdorten hände/
Dis sterbende gesicht/ vndt mein betrübtes ende/
Mitt naßen augen schawt; trawrt nicht vmb meinen todt:
Da als der welt adè der Wehrte Bruder bott/
Nach dem ich jeden tag viel tausendt seuftzer sende/
Mitt dehm die Schwester schied' als meiner libsten wände
In flammen gingen ein/ vnd wurden graus vndt kott/
Da fiel mein leben hin. Mein fleisch der Eltern gabe/
Ligt nuh mehr schon vnd fault in nicht nur einem grabe/
Dis was jhr für euch seht/ ist ein gespenst vndt dunst.
Dis Feber komt zu spät. Der todt wird hier nichts finden/
Was acht ich seinen pfeil/ ich mus ohn dis verschwinden.
Jtz nun mein tag anbricht/ habt danck fur ewre gunst.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 47. An die vmbstehenden Freunde. 47. An die vmbstehenden Freunde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1CDD-5