[Widmungsgedicht]

[3]
Ihr Blumen vnser zeit/ die Tugendt hoch gezieret/
Die Gottesfurcht bestralt/ die Ehr vnd Zucht regieret/
Nembt willig von Mir an/ das zwar geringe Pfand/
Doch das ein danckbar Hertz selbst legt in Ewre Hand/
Ihr seids durch die Ich bin gewüntschter Ruh' gewehret/
Wenn mich das grause Glück mit seinem Pfeil versehret/
Vnnd grimmig auff mich plitzt: Ihr seids/ der trawte Hold
Mir Hülff vnd Rettung both/ da ich versincken wolt:
Ihr seids/ durch welcher Gunst ich jtzt so ruhig bleibe:
Vnd ohne Noth die Noth der schweren Zeit vertreibe;
Ihr seids der hoher Ruhm soll jmmer mit mir gehn/
So lang der Seelen Fewr mir wird im Hertzen stehn.
Ich wil in kurtzem mich noch gar viel höher schwingen;
Vnd Ewrer Tugend Lob/ mir freyem Munde singen.
Schawt vnter des diß an/ Wenn Weyrauch nicht ist dar;
So strewt man Gerst mit Saltz/ der Juno auffs Altar.

Ihr Gestr. vnd E.E.

Dienstwilligster ANDREAS GRYPHIUS.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. [Lissaer Sonnette]. [Widmungsgedicht]. [Widmungsgedicht]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1DC7-2