39.
Auff einen vngeschickten Römer

Kan Rom dich nicht gelehrt/ vnd nicht geschickter machen/
Wo es an keiner kunst/ an keiner weißheit fehlt/
Wo die Scharffsinnigkeit selbst jhren sitz erwehlt.
Wo die vernunfft durchsucht der Fürsten höchste sachen?
Was täglich wächst/ was steht/ was sich dem grimmen Rachen
Der zeit die alles frist entzeucht; was sich vermählt.
Der greisen Ewigkeit/ was lange Jahre zehlt/
Sihst du; doch wer dich siht/ muß deiner grobheit lachen.
Hier haw't man Marmel aus/ hier schleifft man Diamand/
Porfirr/ (wie hart er auch) weicht der gelehrten hand
Von welchem Steinriß hat man dein Gehirn genommen?
Man glaubt/ daß diese Lufft den frembden schädlich sey:
Ich schaw das wiederspiel/ Ich bin von Seuchen frey
Dir ist die Röm'sche Lufft in warheit nicht bekommen.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das zweite Buch. 39. Auff einen vngeschickten Römer. 39. Auff einen vngeschickten Römer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1E0C-D