9.
Seuffzer an eben selbige Person der H.H. Dreyfaltigkeit

Du siehst es wil bey uns nun mehr denn finster werden/
Der reinen Liebe Flamm und heisser Andacht Gluth
Erkaltet und verlöscht/ der tollen Laster Fluth
Reist ein/ und überschwemmt den Kreiß bestürtzter Erden.
Wir zagen sonder Trost in schrecklichen Beschwerden/
Der ehrne Himmel dräut mit einer neuen Ruth/
Die Ströme trocknen ein/ die Felsen schwitzen Blut/
Die Hirten sind verzagt/ verirret sind die Heerden
O reiß von Himmel ab! du Sturm/ der Feinde Schrecken/
Du keusche Gluth/ die uns mit Liebe kan entstecken/
Du Thau/ der uns mit Trost in dieser Angst erquickt/
Du Licht/ das unsre Nacht und Tunckelheit vertreibet/
Du Krafft/ durch die ein Hertz/ wenn alles fällt/ doch bleibet:
Der lebt auch in der Grufft/ der dich/ mein Gott/ erblickt.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 9. Seuffzer an eben selbige Person der H.H. Dreyfaltigkeit. 9. Seuffzer an eben selbige Person der H.H. Dreyfaltigkeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1F3F-4