45.
Auff den Sontag deß Hertz-erkennenden Prophetens/ oder VIII. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit Matth. 7.

Nicht grosser Blätter Art: nicht' weiter Aeste sprossen:
Nicht hoher Stämme Macht/ nicht zarter Blüten Licht.
[211]
Ist was den Baum bewehrt/ Mann suchet nur die Frücht
Als bald die reiffe Zeit deß Sommers ist verflossen/
Der Zweig verraucht; von dem nie Jemand was genossen:
So nutzen schöne Wort vnd kluge Reden nicht
Wenn Gott den schlimmen Wolff nach seinen Thaten richt
Der Christum in den Mund/ nie in das Hertz verschlossen.
Drumb prüfe Mensch die Werck/ schau nicht die Kleider an:
Es ist kein Distelstrauch der Feigen bringen kan.
Ob dessen Blüt' auch schon von fernen Rosen gleichet/
Ob schon manch Mord-Prophet/ Herr/ ohn auffhören schrey't
Vnd wol den Teufel zwingt: kom't doch die hartte Zeit
In welcher Jesus spricht: Ich kenn' euch nicht: entweichet.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 45. Auff den Sontag deß Hertz-erkennenden Prophetens. 45. Auff den Sontag deß Hertz-erkennenden Prophetens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1F71-1