[228] Als Leonore die Unterredung eiligst unterbrechen muste

Nach vieler Müh und Zeit und Schmachten,
Die warlich nicht gering zu achten,
Kam einmahl auch ein Augenblick
Der alt- und edlen Zeit zurück.
Ich küste Leonorens Wangen,
Doch eh ich noch die Hand,
Sie gänzlich zu empfangen,
Gewand,
So fiel der neunte Seigerschlag
Sowohl in Herz als Ohren.
Ach, sprach sie, Kind, ich bin verloren;
Denn daß ich jezt nicht bleiben mag,
Das thut Befehl und Zeit, die Vögel abzufüttern.
Sie küste mich noch halb und lief mit Zittern;
Ich aber schrie:
Ach Himmel, hältstu uns doch härter als das Vieh!

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TextGrid Repository (2012). Günther, Johann Christian. Als Leonore die Unterredung unterbrechen muste. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2370-F