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Weile doch, um Gotteswillen,
Bei den Kuttenträgern nicht;
Doch den unverständ'gen Zechern
Zeige frei dein Angesicht!
Denn auf dieser Kutte haftet
Gar so viel Unreinigkeit;
Doch das off'ne Kleid der Zecher
Lebe hoch für alle Zeit!
Bist du doch ein zartes Wesen,
Und erträgst es nimmermehr,
Dass ein Haufe Kuttenträger
Dich belaste drückend schwer.
Diese ssofigleichen Männer
Hab' ich nie betrübt geseh'n;
Doch nur Hefentrinkern möge
Reine Lust zur Seite steh'n!
Komm und sieh wie die Verruchtheit
Dieser Heuchlerrotte schon
Bluten macht das Herz der Flasche,
Brausen macht das Barbiton!
Nun du mich ganz trunken machtest,
Setz' dich nicht so nüchtern her;
Nun du Süsses mir gegeben,
Reich' mir keinen Gifttrank mehr!
Öffne das berauschte Auge
Und die Lippe, roth wie Wein,
Denn schon gährt der Wein aus Sehnsucht
Bald mit dir vereint zu sein.
Vor Hafisen's heissem Herzen
Nimm gar sorgsam dich in Acht!
Seine Brust gleicht einem Topfe
Der zum Sude ward gebracht.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Nun. 9.. 9.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2782-5