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Mitten im Gebete dacht' ich
An dein krummes Brauenpaar
Und es kam so weit, dass Klagen
Angestimmt der Betaltar.
Ford're nicht Geduld des Herzens,
Ford're Einsicht nicht von mir:
Jener Gleichmuth, den du schautest,
Ward ein Spiel der Winde hier.
Und der Wein ist klar, und trunken
Ist der Wiese Vogel jetzt;
Es erschien die Zeit der Liebe
Und die That ist festgesetzt.
Alles Treiben dieser Erde
Haucht mich an mit gutem Duft,
Und die Rose brachte Freude,
Freudig kam die Morgenluft.
Tugendbraut, das Schicksal stimme
Nicht zu Klagen dich und Gram:
Schmücke deiner Schönheit Kammer,
Denn es kam der Bräutigam!
Jedes Pflanzenmädchen pranget
Mit gar köstlichem Geschmeid':
Doch mein Liebchen kam mit Reizen,
Wie sie Gott allein verleiht.
Jeder Baum seufzt unter Lasten,
Trägt er Früchte doch und Ast;
O der glücklichen Zipresse!
Frei ist sie von Kummerslast.
Sänger, aus Hafisens Liedern
Singe uns ein zartes Lied,
Dass ich sage: »Mich gemahnt es
An die frohe Zeit, die schied.«

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 116.. 116.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-27AF-3