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O bringe Wein, befreiend mich
Von seiner Folgen Qual!
Es heilet ja die Krankheit nur
Ein voller Weinpocal.
Kein Licht erhellt mit solchem Glanz
Den traulichen Verein
Wie eines Schönen Angesicht
Und wie der Traubenwein.
Sei nicht so stolz auf deines Blick's
Geheime Zauberkraft:
Hat doch Erfahrung mich gelehrt,
Dass Stolz nie Nutzen schafft.
Du Mann von Bildung, warnest du
Noch lang vor Liebe mich?
In solchen Worten – mit Verlaub –
Zeigt keine Bildung sich.
Die Seele des Beherzten lebt
Durch Liebe nur allein:
Zieh' hin, wenn du sie nie gefühlt!
Entschuldigt magst du sein.
Ich gab für einen einz'gen Blick
Dass eig'ne Heil schon hin;
Weh über Heil und Frömmigkeit
Und über Tugendsinn!
Schon nahte des Genusses Glück
Und Trennungsleid verschwand,
Und eine neue Blüthenzeit
Brach an im Herzensland.
Hafis, du kannst nicht Jedermann
Vertrau'n den Schmerz um Ihn:
Doch dem, der Trennungsleid empfand,
Vertrau' ihn immerhin.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Dritter Band. Der Buchstabe Je. 53.. 53.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-284C-C