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Was Wunder, wenn die Lust, die im Begehren
Ein Blitzstrahl ist, die Garbe muss verbrennen?
Kein Freudenblatt grünt auf des Lebens Zweige
Dem Vogel, der nur Kummer lernte kennen.
Dort in der Werkstatt, wo die Liebe schaffet,
Ist auch das Ketzerthum nicht zu entbehren:
Denn wäre hier kein Bŭlĕhēb zu finden,
Wen hätte dann die Flamme zu verzehren?
Bei Jenen, die der Seele Gut verkaufen,
Ward Wissenschaft und Anstand nicht zur Sitte:
Hier kann der Adel keinen Spielraum finden,
Und dort berechnet man nicht erst die Schritte.
In einem Kreise, wo der Ball der Sonne
Nicht höher wird als ein Atom geachtet,
Läuft es der Pflicht der Schicklichkeit zuwider,
Wenn man sich thöricht selbst als gross betrachtet.
Geniesse Wein! Denn wenn das ew'ge Leben
Zu finden wäre irgendwo hienieden,
So wär' die Möglichkeit es zu gewähren
Nur einem Weine aus Bĭhīscht beschieden.
Hafis, dich Armen lohnt erst dann die Liebe,
Wenn einst ein Morgen ohne Abend bliebe.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 38.. 38.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2979-B