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Ich verlange nach dem bitt'ren Weine,
Der den Mann zu Boden wirft mit Kraft,
Denn ein Weilchen möcht' ich Ruhe finden
Vor der Welt, die nichts als Böses schafft.
Bringe Wein, denn vor des Himmels Tücke
Fühlt wohl Niemand völlig sicher sich
Durch Sŏhrē, des Harfenmädchens, Spiele
Und durch seinen Waffenknecht Měrrīh.
Auf dem Tisch der nied'ren Erde gibt es
Keinen Honig der Zufriedenheit:
Wasche, Herz, den Gaum der Lust und Gierde
Rein von Herbe und von Bitterkeit!
Wirf das Jägernetz Běhrām's bei Seite,
Halte hoch den Becher Dschem's empor!
Denn es fand, als ich dies Feld durchmessen,
Nicht Běhrām und nicht sein Grab sich vor.
Auf Derwische seine Blicke heften
Kann der Grösse keinen Eintrag thun:
Salomon, trotz seiner hohen Würde,
Liess die Blicke auf der Ämse ruh'n.
Komm, ich lasse dich im reinen Weine
Das Geheimniss des Geschickes schau'n;
Doch versprich mir es nicht schiefen Seelen
Oder blinden Herzen zu vertrau'n.
Aus smaragd'nem Glase will ich trinken
Einen Wein, so funkelnd wie Rubin,
Denn der Frömmler ist des Lebens Schlange,
Und dadurch mach' ich erblinden ihn.
Zwar des Seelenfreundes Brauenbogen
Wendet nimmer von Hafis sich ab;
Doch es macht ihn unwillkürlich lachen
Dieser Arm, so kraftlos und so schlapp.