[221] [223]6.

Oft schon hab' ich's ausgesprochen,
Und nun sag' ich's abermal:
»Diese Bahn wandl' ich, Entherzter,
Nimmermehr aus eig'ner Wahl.«
Wie den Papagei am Spiegel
So behandelte man mich:
Nur was mich der ew'ge Meister
Sprechen hiess, das spreche ich.
Sei ich Dorn nun oder Rose,
Einen Gärtner gibt's fürwahr,
Und so wie er mich genähret
So gedeih' ich immerdar.
Freunde, schimpft auf mich Entherzten,
Auf mich Blöden nimmer doch!
Schon besitz' ich eine Perle,
Nur den Kenner such' ich noch.
Schmählich auf belappter Kutte
Ist der rosenfarbe Wein:
Schmäle nicht, denn sieh, ich wasche
Sie von Gleissnerfarben rein.
Wer verliebt ist, weint und lachet
Aus gar unterschied'nem Grund:
Wird es Nacht, so sing' ich Lieder,
Und des Morgens klagt mein Mund.
Zu mir sprach Hafis: »O rieche
Nicht zum Staub der Schenkenthür!«
Nimmer schmäle er; ich rieche
Nur chŏtēn'schen Moschus hier.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Mim. 6.. 6.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2AA9-A