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Einsamkeit dünkt mir gar herrlich,
Wenn der Freund ganz als mein Freund,
Und nicht etwa, wenn ich brenne,
Als des Saales Licht erscheint.
Salomon's erhabenes Siegel
Nehm' um keinen Preis ich an;
Rührt daran ja doch zuweilen
Auch die Hand des Āhrīmān.
Lass, o Gott, den Nebenbuhler
In der Liebe heil'gem Schooss
Nicht zum Eingeweihten werden,
Und Entbehrung sein mein Loos!
Seinen edlen Schatten werfe
Nie der Huma auf ein Land,
Das dem Raben höh're Geltung
Als dem Psittich zugestand.
Nein, die Lust nach deinem Gaue
Weicht mir nimmer aus dem Sinn;
Zieht den Fremdling nach der Heimath
Das beklomm'ne Herz doch hin.
Braucht die Sehnsucht Commentare?
Ist man doch des Herzens Brand
Aus dem Feuer eines Wortes
Zu erklären leicht im Stand.
Selbst im Fall Hafis besässe,
Lilien gleich, der Zungen zehn,
Bleibt er doch vor dir, wie Knospen,
– Auf dem Mund ein Siegel – steh'n.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 75.. 75.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2B3C-9