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Ostwind! Jenem schlanken Rehe
Sage du mit Gunst und Huld:
»Durch die Berge und die Wüsten
Irre ich durch deine Schuld.«
Zuckerhändler, dessen Leben
Lange währe! Warum, ach,
Frägt er nie dem Papageie,
Der da Zucker kauet, nach?
Wenn du bei dem Freunde sitzest,
Einen Becher in der Hand,
So gedenke der Geliebten,
Die da irren durch das Land!
Stolz, auf Schönheit hat vermuthlich
Es, o Rose, dir verwehrt,
Nach des Sprossers Thun zu fragen.
Den der Liebe Gram verzehrt.
Durch die Macht der schönen Sitte
Fängt man auch den weisen Mann,
Während der verschmitzte Vogel
Jedem Netz und Garn entrann.
Wesshalb wird man nie die Farbe
Der Vertraulichkeit gewahr
An der schlanken, schwarzbeaugten,
Mondgesicht'gen Liebchenschaar?
Mehr als eines einz'gen Fehlers
Zeih' ich deine Reize nicht:
Dass es nämlich einem Schönen
Stets an Lieb' und Treu' gebricht.
Dankbar für der Freunde Umgang
Und des guten Glück's Gewinn.
Wolle du der Fremden denken,
Die durch Feld und Wüste zieh'n!
Ist's zu wundern, wenn am Himmel,
Durch Hafisens Wort erregt,
Der Sŏhrē Gesang zum Tanze
Den Messias selbst bewegt?

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Elif. 9.. 9.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2CE5-3