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Setzen sich jasminenduft'ge Schöne
Hin zu uns, wird sich der Gramstaub setzen;
Peris rauben uns die Herzensruhe,
Wenn zum Streite sie die Waffe wetzen;
Fest und kräftig schnüren sie die Herzen
Mit der Unbild Sattelgurt zusammen
Und verstreuen die Ambralocken schüttelnd
Alle Seelen, die auf ihnen schwammen.
Wenn sie erst ein Weilchen bei uns sassen,
Steh'n sie alsbald auf von ihren Sitzen,
Ach, und pflanzen, wenn sie aufgestanden,
Sehnsuchtszweige in des Busens Ritzen.
Lachen sie, entlocken meinem Auge
Sie granatenfarbige Rubine
Und errathen, wenn auf mich sie blicken,
Meine Räthsel schnell aus meiner Miene.
Finden sie die stillen Klausner weinend.
Wissen sie die Thränen sich zu deuten
Und dann wenden, wenn sie erst sie kennen,
Sie sich liebend zu den frommen Leuten.
Wer da leicht die Schmerzen wähnt zu heilen,
Die die Liebe immerdar begleiten.
Ist nicht fähig Jene zu begreifen,
Die allein die Arzenei bereiten.
Den Mănssūren ähnlich, sind nur Jene
Ganz beglückt, die an dem Galgen hangen;
Wollten aber ihren Schmerz sie heilen,
Würden nimmer sie zum Zweck gelangen.
Die in Sehnsucht fleh'n zu jenem Hohen,
Werden nicht mit Härte aufgenommen;
Doch Hafis, an diesen Thron gerufen,
Muss von dannen zieh'n wie er gekommen.