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Gestern sprach der alte Weinwirth:
(Seiner sei mit Dank gedacht!)
»Trinke Wein, um zu vergessen
Was dem Herzen Kummer macht.«
»Meinen Ruf und Namen – sprach ich –
Gibt dem Winde Preis der Wein.«
Und Er sprach: »Thu' wie ich sage
Und was sein soll möge sein!«
Capital, Gewinn und Schaden
Wird einst deiner Hand entgeh'n!
Darum soll dich auch kein Handel
Weder froh noch traurig seh'n.
Wind nur hältst du in den Händen,
Wenn dein Sinn nach Nicht'gem geht,
Hier, wo einst der Hauch der Winde
Salomonens Thron verweht.
Immer ist der Dorn der Rose
Und der Schmerz der Lust gesellt;
Welcher Ausweg kann da frommen?
Ist's ja das Gesetz der Welt.
Fülle dir mit Wein den Becher,
Horchend mit des Sinnes Ohr,
Trägt Dschĕmschīd's und Kiējkŏbādens
Heldenthaten er dir vor.
Wenn, Hafis, der Rath der Weisen
Traurig dich gestimmt und bang.
Will ich kurze Worte machen
Und nur sagen: Lebe lang!

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 150.. 150.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2D2F-8