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Jener Doppellocke Ringen
Kann die Hand sich nimmer nah'n;
Wie der Ost und deine Treue
Keine Stütze bieten kann.
Was es hiesse, sich bemühen,
Zeig' ich, wenn ich dich begehr';
Doch man kann – dies bleibt entschieden –
Das Geschick nicht ändern mehr.
Da ich um den Saum des Freundes
Hundertmal mein Blut vergoss,
Kann ich trotz des Feindes Ränken
Nimmermehr ihn geben los.
Sein Gesicht dem Himmelsmonde
Ähnlich finden kann man nicht,
Kann dem Freund kein Ding vergleichen,
Dem's an Kopf und Fuss gebricht.
Hält sich meine Hochzipresse
Zu dem Reigentanz bereit,
Kann's die Seele nicht vermeiden,
Aufzuschlitzen sich das Kleid.
Doch, was sag' ich? Bist gar reizbar
Und gar zärtlich von Natur,
Und man kann zu dir nicht beten,
Wär's auch noch so leise nur.
Nur ein reiner Blick kann schauen
Eines Seelenfreund's Gesicht:
Nur mit Reinheit kann man blicken
In den Spiegel, anders nicht.
Eifersucht – denn Alles liebt dich –
Hat dem Tod mich nah' gebracht;
Doch man kann mit Gottes Volke
Wohl nicht hadern Tag und Nacht.
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Meine Einsicht hat der Liebe
Schwierigkeiten nicht erkannt:
Lösen kann dies Räthsel nimmer
Dieser irrende Verstand.
Es erkennt das Herz Hafisens
Deine Brau' nur als Altar
Und zu dir nur – sagt mein Glaube –
Kann man beten immerdar.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 13.. 13.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2D5A-8