[341] [343]53.

Wenn ich als Diener auch
Des Kaisers mich bekunde,
So bin ich Kaiser doch
Im Reich der Morgenstunde.
Im Ärmel einen Schatz,
Den Beutel leer gelassen,
Bin ich das Wunderglas
Und bin der Staub der Strassen
Von Ruhe nüchtern zwar,
Allein von Hochmuth trunken,
Bin ich der Einheit Meer
Und bin in Schuld versunken;
Und lässt das Liebchen »Glück«
Den Blick hold auf mir hangen,
Bin ich, dem Monde gleich:
Der Spiegel seiner Wangen.
Bei'm König wachen Glück's
Bin ich durch alle Nächte
Als Wächter aufgestellt
Für seine Kronenrechte.
Sag' ihm: »Zu Nutze mög'st
Mein Streben du dir machen,
Denn ruhig schlummerst du,
Und meine Augen wachen.«
Mănssūr, der König, ist
Vom Orte unterrichtet
Nach dem ich das Gesicht
Des Strebens hingerichtet.
Aus Blut ein Leichentuch
Bestimme ich den Feinden;
Doch der Erob'rung Kleid
Bereite ich den Freunden.
[343][345]
Die Farbe des Betrug's
Befleckt nicht meine Wange:
Ich bin der rothe Leu
Und bin die schwarze Schlange.
Sprich: »Was Ihr ausgeborgt
Das gebt zurück Hafisen
Du selbst gestand'st es ja
Und ich, ich hab's bewiesen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Mim. 53.. 53.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2D97-D