Der Mann

Bestimmter wählt ein Mann, nach Zweifeln und Verdacht:
Ihm lächelt nur die Welt, die ihm zuvor gelacht,
Der Tanzplatz jüngrer Lust. Nun richtet er die Kräfte
Erhabner auf den Zweck versorgender Geschäfte.
Nun unterwirft er sich: ihn zähmt ein fremder Zwang:
Nun wirbt sein kluger Fleiß um Ansehn, Amt und Rang.
Damit er weiter nicht mit theuren Küssen buhle,
Schickt ihn der Eigennutz dem Ehstand in die Schule:
Der Ordnung Heiligthum, und, durch des Himmels Gunst,
Dem Sitz geweihter Treu' und schärfrer Rechenkunst.
So mehrt er Stamm und Gut, ist achtsam und verschwiegen,
Scharfsinnig im Beruf, gesetzlich im Vergnügen,
Und wünscht, wenn ihn kein Weib des Lebens Lust vergällt,
Auf einen späten Tod, Ruhm bei der Afterwelt.

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TextGrid Repository (2012). Hagedorn, Friedrich von. Gedichte. Epigrammatische Gedichte. Der Mann. Der Mann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-31A2-0