Der kränke Hirsch und die Wölfe

Ein Hirsch, der sich nicht wohl befand,
Blieb lange Zeit daheim, die Ballen auszuheilen,
Und jeder Freund kam angerannt,
Ihm Trost und Beirath mitzutheilen.
Gesellschaft pfleget zu erfreun:
Drum stellten sich am zwölften Tage
Zween Wölfe voller Mitleid ein,
Und jeder kam mit dieser Frage:
Wie mag es mit dem Kranken sein,
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Den ich gewiß recht sehr beklage?
Hat man auf ihn gehörig Acht?
Ist's gut, so eng' ihn einzusperren?
Wie stund's mit ihm die vor'ge Nacht?
Das Hirschkalb sagte mit Bedacht:
Viel besser, als ihr's wünscht, ihr Herren.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hagedorn, Friedrich von. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Erstes Buch. Der kränke Hirsch und die Wölfe. Der kränke Hirsch und die Wölfe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-31CF-E