Der Jüngling

Nun wird der junge Herr von seinem Mentor frei.
Wie froh ist ihm die Welt, und die Natur wie neu!
Nun sucht er Luft und Lust, schweift aus, flucht allem Zwange:
Verschwendet hoffnungsreich: ist zornig, doch nicht lange;
Oft scherzhaft, selten klug: voll Sprünge, wie sein Gaul.
Auf Tanz und Jagd erhitzt: zu kühler Arbeit faul.
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Nur Chloris unterthan, die ihn so schön regieret,
Bis ihren Augen ihn Serpinens Wink entführet,
Dem ihn Elisa raubt. Sein Herz wird übereilt,
Das seine Weichlichkeit mit zwanzig Freunden theilt.
Er wählt unüberlegt, bleibt keiner Wahl ergeben,
Und denkt kaum an den Tod, und lebt nur, um zu leben.

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TextGrid Repository (2012). Hagedorn, Friedrich von. Gedichte. Epigrammatische Gedichte. Der Jüngling. Der Jüngling. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3246-5