Jupiter und die Schnecke

Jupiter verhieß den Thieren, die er in der Welt erschuf,
Das zu geben, was sie wünschten. Jedes kam auf seinen Ruf.
Alle wünschten, alle baten; was sie baten, ward verliehn.
Zu den andern kroch die Schnecke, bis sie vor dem Zeus erschien.
Diese sprach: O Haubt der Götter, laß mich doch ein Haus erflehn,
Das nur mir, nicht andern, dienet, still darin herumzugehn!
Wenigstens bleibt meine Wohnung von Verdrießlichen befreit,
Ich entschleiche vielen Forschern, vielen Neidern, vielem Streit.
Tausend mögen stolzer wählen; jeder Segen, der mir blüht,
Blüht mir schöner und gedoppelt, wann ein Böser ihn nicht sieht.
Wahl und Vortrag ward gebilligt: Jupiter ging dieses ein,
Und vor vielen schien die Schnecke glücklich und gescheidt zu sein.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hagedorn, Friedrich von. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Erstes Buch. Jupiter und die Schnecke. Jupiter und die Schnecke. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3249-0