[191] 26.
Cantate, die in der allerhöchsten Gegenwart Sr. königl. Majestät Georg des Andern, Königs in Groß-Britannien, Frankreich und Irland, Beschützer des Glaubens, Herzogs zu Braunschweig und Lüneburg, des H.R. Reichs Erzschatzmeister und Churfürsten, in der Göttingischen Universitäts-Kirche mit Musik aufgeführet worden
Fußnoten
1 Zu dem Triumphbogen, den die hohe Schule dem Könige aufrichten ließ, hat der Verfasser die Aufschriften und Sinnbilder erfunden. Er ist von Herrn Kanzler von Mosheim mit diesen Worten beschrieben: Die eine Seite der Ehrenpforte prangte unter dem Bilde des Gerüchts oder der Fama, mit dieser stark vergüldeten Aufschrift:
GEORGIO. SECVNDO.
PIO. IVSTO. FELICI. MAGNANIMO. DEFENS. FIDEI.
OB. RES. MAXIMAS. TERRA. MARIQVE. GESTAS.
RESTITVTAM. GERMANIÆ LIBERTATEM.
ADSERTA. IVRA. FŒDERVM.
PACEM. REPARATAM.
FVNDATORI. SVO. PATRIQVE.
ACADEMIA. GEORGIA. AVGVSTA. P.
Die Sinnbilder dieser Seite zielten alle auf die Heldenthaten und Siege des Königs. In der Muschel zur Rechten sah man ein von allerhand Waffen und Kriegswerkzeugen aufgethürmtes Siegesmal mit der Ueberschrift:
GERMANIA. LIBERATA.
Unter der Linie stund:
AD. DETTINGAM.
In der Füllung ließ sich der Kriegsgott sehen, dessen Schwert mit Lorbeerzweigen umflochten war. In dem kleinen Vierecke zwischen den Fußgestellen der Säulen war die Niederlage der Riesen, die sich wider den Jupiter empörten, abgebildet, mit den Beiworten:
VICTORIA. CALEDONICA.
Unten lase man:
DE. PERDVELLIBVS. AD. CVLLODEN.
Die Muschel zur linken Hand zierte eine Schffsäule oder Columna rostralis, worüber diese Worte standen:
IMPERIVM. MARIS. ADSERTVM.
Die Unterschrift erläuterte dieselbe:
AD. PROMONTORIVM. ARTABRVM. AD. TRILEVCVM.
Dieses sind die alten Namen der Vorgebürge Ortugall und Finistere, bei denen die französische Flotte in dem Jahr 1747 geschlagen ward. In der Füllung wiese sich der Gott des Meeres, Neptunus, der mit seinem Dreizacke ein Schiff versenkete. Unter diesem Gotte, zwischen den Fußgestellen der Säulen, erblickte man Indien in der Gestalt einer Frauensperson, die dem großbritanischen Admiral, hinter welchem die englische Unions-Flage wehete, Palmen überreichte. Oben las man:
VICTORIA. INDICA.
Unten:
HOSTIVM. MVNIMENTA. EVERSA. CLASSES.
CAPTÆ. ET. DEMERSÆ.
Die andere Seite des Triumphbogens war mit Bildern und Zierraten geschmücket, welche die vornehmsten Thaten des Königes in den Zeiten des Friedens rühmeten. Oben in dem großen Raume, der von den Bauverständigen die Attica genennet wird, kniete das Churfürstenthum Hannover, das sich auf sein Wappenschild stützete, vor dem auf dem Throne sitzenden Könige; die Ueberschrift hieß:
ADVENTV. OPTIMI. PRINCIPIS. FELIX. PATRIA.
Unten stand:
HIC. AMAS. DICI. PATER. ATQVE. PRINCEPS.
Zur Rechten sah man in der Muschel den geschlossenen Tempel des Janus mit den Worten:
VBIQVE. PAX.
In der Füllung zeigete sich das Bild der Gerechtigkeit, die ihr Schwert mit Oelzweigen bekränzet hatte. Unter derselben in dem Vierecke zwischen den Fußgestellen der Säulen hielte der Gott des Krieges, Mars, eine Waagschale, in deren Schalen die Wappen der beiden Häuser Oesterreich und Bourbon lagen. Die Schale mit dem österreichischen Wappen schien sich zu heben; Großbritanien drückte sie aber mit dem Dreizacke, den es in der Hand hielte, herunter. Die Ueberschrift hieß:
ÆQVILIBRIVM. EVROPÆ. RESTITVTVM.
Die Muschel der linken Hand fülleten die Schutzgeister verschiedener Wissenschaften, die in der Arbeit begriffen waren. Den Zweck ihrer Arbeiten erklärten die obenstehende Worte:
IN. PVBLICA. COMMODA.
Die Unterschrift bestimmte ihn deutlicher:
ACADEMIA. GEORGIA. AVGVSTA. CONDITA.
In der Füllung stand das Bild der Mildthätigkeit oder der Munificenz, so wie sie auf den römischen Münzen abgebildet wird. Den Platz zwischen den Füßen der Säulen zierte eine Sonne, welche die ganze Erdkugel bestrahlte. Oben stand:
VTRVMQVE. BENIGNVS. IN. ORBEAM.
Und unten:
COLONIA. IN GEORGIAM. DEDVCTA.