[155] Sappho

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Ja, es gleicht den Göttern der Mann, der flüsternd
nah dir sitzt in heimlicher Sommerlaube.
Näher rückt er – inniger fleht er – und du –
lächelst verlangend!
Aber mir – zerschlagen in meinen Brüsten
ist das Herz, die Zunge in meinem Munde
stockt – und lähmend rieselt ein eisig Feuer
unter der Haut hin.
Blind die Augen – nur vor den Ohren gellt es!
Schaudernd vor der Wucht des ergrimmten Schicksals
wank ich, blasser denn Heu, das an dem Feldrain
welkend vergessen.

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TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. Gedichte. Meine Verse 1883-1904. Sappho. 1. [Ja, es gleicht den Göttern der Mann, der flüsternd]. 1. [Ja, es gleicht den Göttern der Mann, der flüsternd]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3764-A