Auf die Deutsche Künstlerin

Ich will das rohe Feuer nicht,
Das, durch kein Maaß zurückgehalten,
Hervor, wie aus der Hölle, bricht,
Um gleich dem Element zu walten:
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Ich will den Funken aus den Höh'n,
Der sanft der Seele sich verbündet
Und langsam wachsend, immer schön,
Zuletzt zur Flamme sich entzündet:
Zur Flamme, die den Leib durchstralt,
Ihn nicht verzehrt in blindem Toben,
Und uns im reinsten Purpur malt,
Wie sich Natur und Geist verwoben,
Als wär' zum ersten Mal ein Stern
In menschlicher Gestalt erschienen,
Verschmolzen bis zum tiefsten Kern
Mit Menschenblick und Menschenmienen!
Mit dieser Flamme kröntest du
Stets deine schöpf'rischen Gebilde,
Drum sprech' ich dir den Lorbeer zu;
Megären reiche ihn der Wilde.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Vermischte Gedichte. Auf die Deutsche Künstlerin. Auf die Deutsche Künstlerin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3967-7