7. Nachruf

O du, die ungern mir voran gegangen,
Wirst du wohl noch des Erdentraums gedenken?
Und fühlst du wohl, den Flug zurück zu lenken,
Zuweilen noch ein flüchtiges Verlangen?
Gewiß! Du kennst ja meiner Seele Bangen,
Wirst einen letzten Gruß ihr gerne schenken,
Dann aber wirst du auf dein Grab dich senken,
Denn dieß, du weißt es, hält mich stets gefangen.
Doch wenn du nun in nächtlich-heil'ger Stille
Hernieder schwebst, ein Lüftchen deine Hülle,
Was wird mir deine Gegenwart verkünden?
Ach, dieses, daß sich Gram und Wehmuth legen,
Daß Funken sich von neuer Wonne regen,
Denn deine Nähe nur kann sie entzünden.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Vermischte Gedichte. Ein frühes Liebesleben. 7. Nachruf. 7. Nachruf. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-398B-A