An meinen Freund Gurlitt

Ich dachte dein, als ich die Herrlichkeiten
Der Steiermark vom Berg herab erblickte
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Und im Empfindungswirbel fast erstickte,
Weil mir die Kraft gebrach, ihn abzuleiten.
Denn wer, wie du, in nebelhafte Weiten
Den Künstlerblick so oft schon siegreich schickte
Und sicher war, daß keine ihn verstrickte,
Vermag auch dort mit der Natur zu streiten.
Zwar werde ich dir nie die Hand mißgönnen,
Doch könnt' ich dir das Auge fast beneiden,
Vor dem des Chaos Formen nicht bestehen.
Ich mögte Bilder schau'n, nicht machen können,
Und bloß, um Nichts vom Häßlichsten zu leiden,
Denn niemals hat's der Maler noch gesehen.

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TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette. An meinen Freund Gurlitt. An meinen Freund Gurlitt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3BD5-0