Die Sprache

Als höchstes Wunder, das der Geist vollbrachte,
Preis' ich die Sprache, die er, sonst verloren
In tiefste Einsamkeit, aus sich geboren,
Weil sie allein die andern möglich machte.
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Ja, wenn ich sie in Grund und Zweck betrachte,
So hat nur sie den schweren Fluch beschworen,
Dem er, zum dumpfen Einzelsein erkoren,
Erlegen wäre, eh' er noch erwachte.
Denn ist das unerforschte Eins und Alles
In nie begriff'nem Selbstzersplitt'rungs-Drange
Zu einer Welt von Puncten gleich zerstoben:
So wird durch sie, die jedes Wesen-Balles
Geheimstes Sein erscheinen läßt im Klange,
Die Trennung völlig wieder aufgehoben!

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TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette. Die Sprache. Die Sprache. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3C2F-2