An eine edle Liebende

Du meinst in deiner Seele Dämmerweben,
Dir sei das Tiefste so gelös't in Liebe,
Daß dir nichts Eig'nes zu bewahren bliebe,
Drum willst du ganz und gar dich ihm ergeben.
O, thu es nicht! Es giebt ein Widerstreben,
So rein von jedem selbstisch-rohen Triebe,
Daß sich das Höchste still zu Nichts zerriebe,
Erschlösse dieß ihm nicht ein ew'ges Leben.
Und könntest du, im Edelsten erglommen,
Auch deines Wesens Form vor ihm vernichten –
Die Elemente bleiben, die sie waren!
So wird dein Opfer niemals ganz vollkommen,
Du kannst nicht völlig auf dich selbst verzichten,
Drum sorge du, dich ganz zu offenbaren!

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TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette. An eine edle Liebende. An eine edle Liebende. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3CFF-C